Pädagogisches Konzept

Unsere Sicht aufs Kind

Unser oberstes Ziel ist es, dass sich alle Kinder wohlfühlen und das Gefühl haben, zur Zwergen WG zu gehören.

Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und seine eigenen Interessen und Fähigkeiten, die es ausleben möchte. Wir möchten die positive Lebenseinstellung beibehalten, die menschliche Neugier bewahren und die Kinder dabei begleiten und unterstützen, ihre Ideen und Bedürfnisse zu verwirklichen.

Pädagogischer Ansatz

Es ist uns eine Herzensangelegenheit, wertschätzend und wertfrei zu arbeiten. Wir machen es uns zur Aufgabe, den Tagesablauf so zu gestalten, dass sich alle Kinder, egal welchen Alters, Geschlechts, welcher Herkunft oder Behinderung, entfalten und uneingeschränkt individuell entwickeln können. Wir ermutigen und bestärken Ihre Kinder, sich in Alltagssituationen zurechtzufinden und eigene Handlungsstrategien zu entwickeln. Durch unsere kleine Gruppenstärke ist Partizipation ein Schlagwort in unserer täglichen Arbeit. Wir können individuell auf die aktuellen Ideen und Vorstellungen eingehen. Die eigene Meinung und Kommunikation in der Gruppe ist ein wichtiger Baustein in unserer Gemeinschaft. Wir als Erzieher verstehen uns unter anderem als Impulsgeber und als Vermittler von Werten, z. B. Gewaltfreiheit, den Umgang mit Konflikten oder das Achten der Natur.

Die Kinder sollen ein positives Bild von sich selbst und ihren Mitmenschen entwickeln und stolz auf eigene Leistungen und Fähigkeiten sein.

Unser Ansatz ist es, auf eine liebevolle und kompetente Art Ihre Kinder dabei zu unterstützen, ihre Persönlichkeit und Kreativität auszuleben, und sie in ihrer Entwicklung zu fördern und zu begleiten. Um unsere Vorhaben umsetzen zu können, ist eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern unablässig. Erzählen Sie uns, wie die letzte Nacht war, ob der vergangene Tag etwas stressig war oder es etwas gab, worauf wir unser Augenmerk legen sollen.

Eingewöhnung

Eine gute Eingewöhnung fängt mit dem Vertrauen der Eltern an. Denn Sie als Eltern müssen sich sicher sein, dass diese Entscheidung eine gute Wahl war. Kinder spüren Unsicherheiten und diese Erschweren unter Umständen die Eingewöhnung.

Planen Sie für eine Eingewöhnung ca. 2-4 Wochen ein. Diese Zeit wird es brauchen, um eine erste Bindung aufzubauen. Wir arbeiten angelehnt an das Berliner Modell. Die ersten Tage werden Sie mit Ihrem Kind gemeinsam unsere Tagespflege besuchen. Diese Zeit nutzen wir gerne, um Fragen zu beantworten und uns besser kennenzulernen. Ihr Kind kann sich derweil in den Räumlichkeiten umschauen und die anderen Kinder sowie die neue Bezugsperson langsam kennenlernen.

Wann die erste kurze Trennung stattfinden kann, entscheidet hauptsächlich Ihr Kind.

Langsam und individuell wird die Trennungsphase gesteigert, bis sich das Kind sicher von Ihnen als Bezugsperson lösen kann. Das Ende einer Eingewöhnung ist ein schleichender Prozess, der nicht datiert werden kann. Ihre Kinder müssen nicht nur eine Bindung zu uns Tagespflegepersonen aufbauen, sondern soziale Kontakte zu anderen Kindern herstellen lernen, neue Räumlichkeiten kennenlernen, einen neuen Tagesablauf verinnerlichen, andere äußere Reize kennenlernen und vieles mehr.

Gern starten wir mit der Eingewöhnung schon einige Monate vor dem Beginn der eigentlichen Betreuungszeit, um einen sanften, entspannten Übergang zu schaffen.

Zusammenarbeitet mit den Eltern

Mit dem Betreuungsvertrag gehen wir, Sie als Eltern und wir als Tagespflegepersonen eine Erziehungspartnerschaft ein. Wir möchten mit Ihnen eine vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit für Ihr Kind schaffen. Wenn Ihre Kinder anfangs zu uns kommen, können sie meist noch nicht sprechen und ihr Empfinden benennen. Daher ist es wichtig, dass wir Erwachsenen ein gutes Verhältnis zueinander haben, um für die Kinder adäquat da sein zu können. Raum dafür bieten wir z. B. in „Tür und Angel“-Gesprächen, in terminierten Einzelgesprächen nach Bedarf sowie in Entwicklungsgesprächen. Regelmäßige Elternabende bieten wir an, um aktuelle Themen zu besprechen und Ihnen von unserem Alltag zu berichten.

Unsere jährlich stattfindenden Feste (Sommerfest, Laternenumzug und Weihnachtsfest) finden mit den Eltern statt.

Termine, um einen Austausch in gemütlicher Runde zu haben, sind in Planung.

Sauberkeitserziehung

Sauberkeitserziehung setzt eine gewisse körperliche Reife voraus. Bestimmte Muskeln und Nervenbahnen müssen ausgebildet sein, damit die Kinder Blase und Darmmuskulatur kontrollieren können. Erst ab einem Alter von eineinhalb bis zwei Jahren merken Kinder, dass die Harnblase oder der Darm zu voll sind. Zu frühe Sauberkeitserziehung kann zu Problemen oder Rückfällen führen. Das Kind entscheidet, wann es so weit ist. Sobald es Interesse an der Toilette oder dem Töpfchen signalisiert, unterstützen wir es in seinem Bestreben. Um den Kindern individuelle Möglichkeiten zu bieten, ist das Bad mit Töpfchen, Sitzverkleinerer und Hocker ausgestattet, um den Kindern einen leichteren Aufstieg zu ermöglichen. Falls doch mal etwas danebengeht, hat jedes Kind sein eigenes Wechselsachenfach und eine Wetbag, um die nasse Kleidung zu transportieren.

Das Weglassen der Windel besprechen wir mit Ihnen als Eltern, da die Sauberkeitserziehung in häuslicher Umgebung und der Tagespflege parallel und in enger Zusammenarbeit stattfinden sollte.

Wir achten auf eine angenehme, liebevolle Atmosphäre im Bad, wo sich jedes Kind mit seinem eigenen Foto am Handtuchhaken wiederfindet und die Kinder Freude an der Körperpflege haben.

Tagesablauf

In der Zwergen WG beginnt der Frühdienst um 7:30 Uhr.

Bis 9:00 Uhr sollten alle Kinder da sein, da wir dann mit unserem gemeinsamen Frühstück starten. Im Anschluss machen wir unseren Morgenkreis. Hier begrüßen wir uns noch einmal herzlich und schauen, ob jemand fehlt. Es wird gesungen, getanzt und es werden Fingerspiele gemacht. Gerne probieren wir auch Musikinstrumente aus und begleiten die Lieder mit der Gitarre.

Nach dem Kreis besprechen wir gemeinsam den Tagesablauf. Wir gehen täglich raus, erkunden den Wald oder das Feld, besuchen den Spielplatz oder nutzen unser Außengelände.

Wir bieten verschiedene Kreativangebote an, lesen Bildergeschichten mit unserem Kamishibai oder hören Musik und tanzen dazu. Nachdem wir gemeinsam Ordnung gemacht haben, bereiten wir uns für das Mittagessen vor, das wir mit einem Tischspruch beginnen.

Im Anschluss ist für alle Kinder Mittagsruhe. Falls die größeren kein Schlafbedürfnis mehr haben, dürfen sie sich nach einer Ausruhzeit gerne leise beschäftigen. Wenn alle in Ruhe wieder wach geworden und fertig angezogen sind, gibt es einen kleinen Nachmittagssnack und Freispiel bis zur Abholung.

Dienstags gehen wir ins Kinder- und Jugendhaus in Egestorf zur Spielgruppe mit einigen anderen Kindertagespflegepersonen.

Freitags nutzen wir ein Turnangebot des TSV Egestorf, das speziell für diese Altersklasse ausgelegt ist.

Die Abholung erfolgt je nach Gruppe von 13:30 Uhr bis 14:00 Uhr und einmal von 14:30 Uhr bis 15:00 Uhr.

Ernährung

Essen ist mehr als nur die reine Nahrungsaufnahme. Essen ist Genuss und Entspannung, wenn es in einer gemütlichen Atmosphäre eingenommen wird. Wir sitzen alle gemeinsam an einem schön gedeckten Tisch. Die Verpflegung der Kinder besteht aus einem abwechslungsreichen Frühstück, das aus saisonalen Lebensmitteln gesund und ausgewogen (Brot/Brötchen, Müsli, Obst, Gemüse usw.)  gemeinsam von uns zubereitet wird. Die Lebensmittel bringen die Eltern wöchentlich im Wechsel mit. Das Mittagessen, das wir von der “Kantine” geliefert bekommen, ist nach denselben Ansprüchen ausgewählt.

Jeden Mittwoch haben wir einen Obst- und Gemüsetag, an dem jedes Kind ein Stück von zu Hause mitbringt. Wir besprechen es (Herkunft, Geschmack, Zubereitung usw.), bereiten es zusammen vor und probieren/essen es. Nach der Mittagsruhe gibt es noch einen kleinen Snack zum Knabbern.

Gerne backen wir vormittags auch mal Waffeln oder kochen gemeinsam mit den Kindern.

Die Kinder haben zudem jederzeit die Möglichkeit, neben den Mahlzeiten, an der Trinkstation ausreichend zu trinken.

Wir haben mit den Kindern ein Hochbeet angelegt und pflanzen Gemüse und Kräuter an. Im Sommer gehen wir auf ein nahe gelegenes Feld, um Erdbeeren zu pflücken. 

Sprache/Kommunikation

Kinder wollen die Welt erobern und haben den Drang, alles kennenzulernen. Um eine dem Alter entsprechende sprachliche Entwicklung zu erlangen, spielen viele Faktoren eine Rolle. Im Alltag sind uns eine offene Gesprächsführung und eine wertschätzende Haltung sehr wichtig. Wir vermitteln den Kindern Werte wie Ausredenlassen und aufmerksames Zuhören. Da wir Wert auf Selbstwirksamkeit legen und alle Bereiche eigenständig benutzt werden können, ist Kommunikation unablässig. Wir besprechen Regeln, Rituale und Vorstellungen.

Es ist uns wichtig, mit Spaß und Freude Sprachanlässe zu schaffen. Hierfür nutzen wir z. B. unser Erzähltheater, bei dem wir uns mit verschiedenen Geschichten über unterschiedliche Themen unterhalten können. Eine tägliche Übung für das Sprachverhalten ist auch der Morgenkreis. Nach der Begrüßung besprechen wir das Befinden der Kinder, singen Lieder und machen Fingerspiele. Oft begleiten wir uns mit verschiedenen Musikinstrumenten, um die Sprachmelodie und den Rhythmus deutlicher zu erleben.